Im letzten Jahr habe ich in WoW eigentlich alles gemacht, was man als Casual Gamer so machen kann. Insgesamt habe ich dreimal die 60 erreicht (im Januar, September und Dezember), alle 5-er und 10er Instanzen erfolgreich gemeistert. Okay, nicht ganz, in Live Strat haben wir den Boss in unserem einzigen Versuch nicht gelegt, dafür aber den Baron auf der anderen Seite. Mit meinem Main, meiner Untoten Hexe Tratsch, habe ich 7/8 Dreadmist-Teile bekommen, nur in UBRS hat’s noch nicht hingehauen. Obwohl Tier 0 ja eigentlich wirklich für die Tonne ist, bis man auf Deathmist wechselt.

In die Welt des Raidens habe ich nur reinschnuppern können, war ca. 6 mal in Zul’Gurub, ein paar Bosse gelegt, Spass gehabt, aber das war gegen Ende des Jahres, kurz vor Patch 2.0, bevor die ganzen Casual-Gilden auf meinem Server mit dem Raiden aufgehört haben. Und nun? Fehlte mir als Spielerfahrung eigentlich nur noch die eine Sache, die ich immer kategorisch abgelehnt hatte, bis ich dann wie alle anderen Lemminge in WoW 2.0 die Ehrebelohnungen gesehen habe. Ja, auch ich bin jetzt dem PvP-Wahn verfallen, mit Haut und Haaren.


Als Hordlerin kann ich in BGs wann immer ich das möchte. Wartezeit ist grundsätzlich unter einer Minute. Mein erster BG war die Warsong-Schlucht, wurde mir als Anfängerin empfohlen. Konfus irrte ich umher, warf mit DoTs um mich, und starb recht häufig. Im Arathi-Becken sah’s da schon anders aus. Hier kassiert man als Hordler einen Sieg nach dem anderen ein, wenn man nicht gerade gegen eine Premade-Gruppe von einem Server kämpft. Ansonsten scheinen viele Allianzler eine starke Fixierung auf den Hof zu haben, genau wie es in manchen Horde-Gruppen immer Deppen gibt, die meinen sie müssten der Allianz die Ställe abnehmen, um Ehrenhafte Kills zu farmen. Und dann ist da noch das Tal von Alterac. Weinen könnte ich darüber, im Moment vor Glück, weil ich nämlich meine 30 Ehrenmarken zusammenhabe, und dort eigentlich nie wieder hin muss. Fünf Siege und 15 Niederlagen hat es gedauert. Diese Siege erscheinen mir fast unglaublich, denn normalerweise ist nach ca. 25 Minuten mit einem Allianzsieg Schluss. Wobei alle Hordensiege jeweils mehr als eine Stunde gedauert haben. In der letzten Schlacht hatte ich knapp 500 HKs.

Genau wie alle anderen geht es mir um Belohnungen. Ich möchte für TBC meine Ausrüstung upgraden. Es ist mir fast schon peinlich, mit meiner [item]Teufelsstoffkapuze[/item] in meinem +Schaden-Set durch die BGs zu laufen. Der ungleiche Ausstattungsgrad ist schon beeindruckend. In den meisten Schlachtfeldern gehe ich gegen T2 oder höher gekleidete Allianzler an. Auf Hordenseite sieht man viele PvP-Upgrades, wobei es den Allianzlern mehr um die GM Waffen zu gehen scheint. Ich empfinde fast schon Stolz, dass ich mich relativ gut schlage. Ich werde nie eine PvP-Göttin sein, und keiner schreit ‚Nerf Warlocks‘ der mir gegenüber steht, aber ich sterbe meistens mit dem guten Gewissen, dass ich mit meinen DoTs nachhaltige Wirkung haben werde, sprich mein Gegenüber wird ebenfalls ins Gras beissen.

Vom persönlichen Eindruck her finde ich Jäger abartig gut in PvP. In 75% aller Todesfälle war ein Jäger beteiligt. Die Pets verursachen einen Schaden, dass mir schwindlig wird, und in meinem Combat Log sehe ich meistens Auto-Shot Crits die zwischen 1000-1500 liegen. Ich armer Stoffie. Ansonsten hasse ich Stunlock-Schurken, bei denen ich gar nichts zu melden habe, und Paladine gehen mir auf die Nerven mit ihrer doofen Blase.

Übrigens hat man als Furor-Krieger mit zwei Waffen mal gar nichts zu melden in BGs. Zumindest nicht, wenn man nur in blauer Pre-Raid Ausrüstung durch die Welt zieht. Rein gar nichts.

Und, wer von Euch ist jetzt auch dem PvP-Wahn verfallen? :)