Angst ist vielleicht übertrieben, aber so ganz geheuer sind mir die auch nach drei Monaten WoW noch nicht. Meine ersten Gehversuche habe ich im Ragefire-Abgrund und den Höhlen des Wehklagens betrieben, beidesmal unterbesetzt, beidesmal unbefriedigend. Weil ich aber WoW vollständig erleben möchte, wurde Nalene geschaffen, mein Wannabe-Tank. Und so ging es dann letzte Woche in die Todesminen, was noch schlimmer war als meine Horden-Erfahrungen.

Da meine Gildenkolleginnen alle so ca. 8-15 Stufen über mir sind, musste ich den Versammlungsstein verwenden. Daraus entstand eine nicht sonderlich tolle Gruppe. Mich als Kriegerin, zwei Paladine, ein Druide, ein Jäger. Der eine Paladin ist nur mit bis zum ersten Boss, daraufhin kam eine zweite Jägerin. Wie aus dem Bilderbuch konnten wir hier sehen, wie man es nicht macht. Da wurden Truhen mitten im Kampf gelootet, auf meine Bitte, dass der Druide Mainhealer macht, kam nur ‚Der Paladin kann auch heilen‘, und es wurde fleissig gepullt bis zum Abwinken. Bei Mr. Sneed kam das erste Wipe, in der Goblin-Schmiede das zweite. Die Jägerin verschwand zu diesem Zeitpunkt ohne Kommentar, der Druide beschwerte sich, dass seine Rüstung kaputt sei, und so löste sich das ganze auf, aber nicht in Wohlgefallen für mich. Wie kann man tanken, wenn alle anderen keine Ahnung haben, wie man sich abspricht?

Gestern abend habe ich mir dann endlich Van Cleefs Kopf holen können, mit der Unterstützung von Calton und Yollanda, Krieger und Hexenmeisterin auf Stufe 34, die ich hiermit recht herzlich grüßen möchte. Uns hatte sich noch ein weiterer Krieger angeschlossen, und es ging sehr zügig, immer abgesprochen. Eng wurde es nur bei Mr. Smite und bei Van Cleef, aber wir haben gemeinsam die Instanz verlassen können. Was habe ich gelernt? Instanzen betritt man nur mit Leuten, die sich vorm Reingehen eine Taktik überlegen. Einfach losstürmen ist ein schlechtes Zeichen, und dann werde ich auch gehen. In naher Zukunft geht’s in die Palisaden, und ich hoffe, das wird wieder eine runde Sache, so wie gestern.