Der Gestank von Tod und Verwesung war allgegenwärtig. „Nicht umsonst wird das Gebiet die Östlichen Pestländer genannt“, dachte Evara, als sie aufmerksam durch das hügelige Gelände schritt. Ein Paladin, selbst zu schwach um sich noch gegen diese widerwärtige Umwelt zu wehren, hatte ihr den Auftrag erteilt möglichst viele der einheimischen Tiere zu beseitigen. Von Tieren konnte aber nicht die Rede sein: Überdimensonierte Fledermäuse schwebten im Tiefflug über das Gras, riesige Larven krochen durch das verdörrte Gras, Dämonen in Hundeform warteten nur auf einen einsamen Wanderer und Gargoyles stießen vom Himmel herab.
„Was hat das Licht nur vorherbestimmt, dass ich hier meine Aufgabe erfüllen muss“, sinnierte Evara und erklomm einen weiteren Hügel. Sie schwitze, ihre Kleidung war verstaubt und zerkratzt, Larvenüberreste klebten an ihren Schuhen und ihr Arm war nach einer Gargoylattacke verbunden. Eine weitere Fledermaus steuerte in ihre Richtung. Evara nahm all ihre Kraft zusammen um eins mit der göttlichen Macht des Lichtes zu werden. Mit einer statischen Entladung krachte ein Lichtblitz vom Himmel herab und traf die Fledermaus, sie stürzte zu Boden nur um sich wieder in die Luft zu erheben und auf Evara zuzusteuern. Die Priesterin betet für ihren eigenen Schutz und ein Flimmern umgab sie. Die Fledermaus krachte mit voller Angriffswucht in das Flimmern und wurde zurückgestoßen. Verzweifelt versuchte das Tier durch die Barriere zu kommen, während Evara Ladung um Ladung der göttlichen Kraft in den Körper des Tieres pumpte. Schließlich erhob sich die Fledermaus nicht mehr, sondern blieb regungslos am Boden liegen.
Evara erfüllte ein Gefühl der Erhabenheit, ein Gefühl ihre Entwicklung enorm vorangebracht zu haben. „Das war also dein Ziel, das Licht hat es gut mit mir gemeint“. Evara musste lächeln und begab sich zurück nach Ironforge. Im dortigen Tempel wollte sie beten um ihre neugewonnene Kraft einzusetzen.

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