Man darf es hier nicht falsch verstehen, aber heute abend kommt ein etwas kritischer Ton in meinen Artikel, und ich hoffe auf Verständnis in der Leserschaft. Einige der Leser haben sicherlich schon kürzlich davon gehört: Die zukünftige Bundesregierung plant, strenger gegen sogenannte „Killerspiele“ vorzugehen. Dieses Thema passt vielleicht nicht direkt zu World of Warcraft, jedoch ist unser geliebtes MMPORG ein möglicher Kandidat. Warum also das ganze Tamtam? Einerseits sind den Politikern die „Ego-Shooter“ ein Dorn im Auge, jedoch kann die Problematik eines „Killerspiels“ ja auch anders ausgelegt werden – und zwar wie folgt.

In WoW vernichten wir als Spieler unzählige Scharen von Gegnern in einer Welt, die der unseren in vielen Aspekten ähnlich ausschaut, sich aber dennoch durch die Fantasy-Aspekte differenziert. Es ist eine gute und eine böse Welt, je nachdem in welcher Fraktion man sich befindet, jedoch das Ziel ist recht eindeutig definiert: Wir müssen als Spieler um unser Überleben kämpfen. Es fängt bei einfachen Haustieren an, geht über kleine und größere Waldbewohner bis zu fantastisch gut ausgedachten Monster, und man macht sogar keinen Halt vor der gegnerischen Fraktion im Spiel. Die Vernichtung eines echten Spielers und keiner vom Computer generierten Person gibt den besonderen Kick, die Erfahrung, und die Ehre in einer autarken Spielwelt.

Klassifiziert also die meiner Meinung unabstreitbare Tatsache, dass selbst in World of Warcraft dem Spieler Szenarien geboten werden, die der „Simulation realitätsnaher Tötungshandlungen“ ähneln, auch WoW als Kandidat für die Neuauflage einer Index-Liste? Ich würde mich sehr über ein paar Meinungsbilder von den Lesern und Autoren freuen!