Anfang der letzten Woche hab‘ ich zum ersten Mal das Arathibecken betreten (davor war ich innerhalb von 60 Leveln immerhin ein- oder zweimal in der Warsongschlucht).

Während ich die anderen Spieler mit meinen Fünf-Minuten-Buffs belegte, wurde ich eine Gruppe eingeladen. Kurz darauf öffneten sich die Tore und die Schlacht begann. Ich wußte allerdings nicht, was ich tun sollte und ritt einfach mal den anderen Gruppenmitgliedern hinterher.

Ich erkannte schnell, dass es mehrere Orte wie beispielsweise Mine oder Schmiede zu erobern – und vor allen Dingen zu halten – gilt. Je nachdem wieviele dieser Orte die jeweilige Fraktion besetzt hält, desto mehr Ressourcen sammeln sich automatisch an. Die Fraktion, die zuerst 2000 Ressourcen sammeln konnte, gewinnt. So weit liege ich doch richtig, oder?

Inzwischen habe ich ein paar Schlachten hinter mir. Ausser einer hat die Allianz alle Runden verloren.
Es waren keine knappen Ergebnisse, wie ich es mir wünschen und was ja auch den Spielspaß und die -spannung erhöhen würde. Nein, wir wurden jedesmal von der Horde richtig übel fertiggemacht; der Punkteunterschied bei den gesammelten Ressourcen war oft gravierend.

Dabei sah es am Anfang einer Schlacht fast immer recht gut aus. Aber (erstmalige) Eroberung und Verteidigung bzw. „Neueinnahme“ eines Ortes sind nunmal nicht das Gleiche …
Teilweise hatten wir vier Basen in unserer Hand. Aber jedesmal haben wir sie auch wieder verloren.

Die Horde scheint beim PVP deutlich besser organisiert zu sein, die Spieler disziplinierter. Oft scheinen auch Horden-Stammgruppen gegen zusammengewürfelte Allianzgruppen anzutreten, was fast immer bedeutet, dass die Allianz in Grund und Boden gestampft wird. Auch habe ich gelesen, dass auf Hordenseite Teamspeak verwendet wird. Sicher kann man sich dadurch schneller untereinander abstimmen, aber ist TS dermaßen spielentscheidend?

Bei der Allianz habe ich dagegen das Gefühl, dass während der Zeit auf dem Schlachtfeld kein wirklicher Zusammenhalt besteht. Gerade bei den Buffs merke ich das deutlich: Vor der Schlacht wird man noch mit Buffs belegt. Ist man aber gestorben und eilt beispielsweise zu seiner Gruppe oder anderen Spielern, ist und bleibt man sehr oft ungebufft …

Zwar habe ich erst wenige PVP-Runden hinter mir, aber bereits jetzt habe ich das Gefühl, dass auf Seiten der Allianz viele machen was sie wollen. Mal mehr, mal weniger. Was soll ich z. B. davon halten, wenn sich alle vier Gruppenmitglieder wortlos in eine jeweils andere Richtung verabschieden? Ich kann nunmal nicht heilen, wenn sich die Gruppe völlig auf dem Schlachtfeld verteilt (ich heile dann natürlich andere Spieler). Aber vielleicht irre ich mich auch, wenn ich mir denke, dass 5er-Gruppen im PVP besser zusammen bleiben …

Ab und zu wurden vor der Schlacht kurz einleuchtende Taktiken besprochen (Gruppe 1 und 2 dahin, Gruppe 3 macht das usw.). Find‘ ich gut, dass versucht wird, Ordnung und taktisches Vorgehen ins Spiel zu bringen (ich selbst habe dazu einfach zu wenig Erfahrung). Nur leider halten sich die wenigsten auch daran (was möglicherweise auch Teamspeak nicht verhindern könnte).

Momentan bin ich ratlos, wie man der Horde entgegentreten kann. Einerseits kann ich mir nur schwer vorstellen, dass die Horde so viel besser sein soll. Auf Seiten der Allianz gibt es mit Sicherheit genauso fähige Spieler.
Andererseits sehe selbst ich als Neuling, welches Chaos und wie wenig Zusammenhalt oft herrscht.

Noch macht es Spaß, nach 40 oder 70 Minuten Wartezeit für kurze Zeit das Schlachtfeld betreten zu können. Mal sehen, wie lange noch …