Das Licht brannte in ihren Augen. Die Reizüberflutung war fast schon schmerzhaft, obwohl sie Schmerzen aus ihrem täglichen Leben gewohnt war. Aber die Leere war schlimmer als das Licht. Die Weite fühlte sich an wie ein Vakuum, ein Maelstrom, ein Wirbelsturm, der sie aufsaugen würde, und in kleinste Partikel zerfetzen würde. Angst war kein Gefühl, dass ihr mehr bekannt war. Was sollte eine Verlassene auch an Angst fühlen? Was könnte das kalte Herz in Furcht versetzen, wenn man bereits gestorben ist?

Makara rannte den Hügel hinauf, von der Strasse entfernt, um eine Kuppe zu besteigen. Wäre es noch Atem, der ihre Lungen füllt, wäre sie außer Atem, aber so ist die Anstrengung nur mühsam. ‚Von dort oben wird alles anders aussehen‘, sagte sie zu sich selbst. Oben angekommen, drehte sie sich einmal um sich selbst. Es war, als ob eine Riesenfaust ihre Seele im Griff hielt, und sie war mit Entsetzen erfüllt. Das war also Kalimdor. Sie hatte die Schrecken des toten, roten Landes, dass Durotar hiess, hinter sich gelassen, um im Brachland Erfahrung zu gewinnen. Ein leeres Land mit weiten Ebenen, Bergen und vereinzelten Bäumen. Zu weit, zu verschieden, zu fremd. Nichts als Trolle, Orks und Tauren, die man vereinzelt antreffen konnte. Hütten, die in einem Stil gebaut waren, den sie nur aus Gruselgeschichten kannte, Geschichten, die man kleinen Menschenkindern erzählt, von den bösen Orks, die Lordaeron und die östlichen Königreiche zerstören wollten. Zu hell. Schon jetzt sehnte sie sich nach der feuchten Dunkelheit von Grabmal im Silberwald. Nach Brill, nach Undercity. Dort, wo man verstanden wird. Wo jeder weiss, dass eine junge Magierin wie sie es in den Rat der Kirin-Tor geschafft hätte, wenn die Geißel und der verdammte Arthas sie nicht zerstört hätten.

Makara rollte ihre Schultern, die laut knackten, und mit einer knochigen Hand rieb sie sich nervös den Nacken. „Sylvana gebe mir Kraft, denn die Verlassenen geben niemals so leicht auf. Sicher gibt es hier Mysterien, die ich in meiner Heimat niemals lernen könnte.“ Langsam ging sie den Hügel hinab, zurück zur Straße Richtung Crossroads.

makara-brachland

Tja, jetzt ist es leider geschehen. Silberwald war zu knackig, also musste ich rüber nach Kalimdor, wo ich mich jetzt durchs Brachland schleppe. Was mir den Anlass gab, dass Brachland aus Sicht von Makara zu beschreiben. Keine große Literatur, aber man ist ja RPlerin. :)